ÜBER UNS
Im Jahre 1986 hat sich in Schwerte eine Gruppe gefunden, die dem wachsenden Bedürfnis vieler Menschen, in der vertrauten, häuslichen Umgebung zu sterben, nachkommen wollte. Dieses erfuhren die Gruppenmitglieder in ihrer Arbeit mit Schwerstkranken und Sterbenden.
Aus dieser Gruppe entstand im Februar 2000 der Verein DIE BRÜCKE, Sterbe- und Trauerbegleitung Schwerte e. V., der beim Amtsgericht Schwerte eingetragen und vom Finanzamt Dortmund-Unna als gemeinnützig und mildtätigen Zwecken dienend anerkannt ist.
Wir versuchen Angehörigen und sozialen Einrichtungen die Möglichkeit zu geben, den Menschen in ihrer Obhut ein angemessenes Sterben in Würde und Frieden zu ermöglichen. Unabhängig von staatlichen und konfessionellen Institutionen stehen wir somit jedem Menschen zur Verfügung, der dies aufgrund seiner Lebenssituation wünscht. Unsere Hilfe ist unentgeltlich und an keinerlei Verpflichtung gebunden. Wir stehen somit jedem Menschen zur Verfügung, der dies aufgrund seiner Lebenssituation wünscht!
Warum Sterbebegleitung
In Deutschland sterben immer noch zu viele Menschen unbeachtet, isoliert und gegen ihren Wunsch in Kliniken und Heimen. Für den Sterbenden bedeutet dies meistens den Verlust
- der Privat- und Intimsphäre.
- von Selbstständigkeit im Alltag und Entscheidungsfreiheit.
- der Identität und Einsamkeit.
Die Hospizbewegung hat in den letzten Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass die Themen Sterben und Tod aus der gesellschaftlichen Tabuzone herausgetreten und umfassende Hilfs- und Versorgungsangebote für schwerkranke und sterbende Menschen entstanden sind.
So hat es sich der Verein DIE BRÜCKE, Sterbe- und Trauerbegleitung Schwerte e. V., zur Aufgabe gemacht, in ihrem regionalen Bereich diese Zielsetzung in die Tat umzusetzen.
Unsere Ziele
Sterbende zu begleiten ist eine Aufgabe menschlicher Solidarität: Durch unsere Arbeit leisten wir einen Beitrag dazu, dass Menschen in ihrer vertrauten Umgebung und im Kreise ihrer Familie oder Freunde bis zuletzt würdig leben und sterben können. Wir begleiten und besuchen Menschen auch in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, wenn sie unsere Hilfe benötigen.
Die seit längerer Zeit zu beobachtende Auflösung der betreuenden und pflegenden (Groß-)Familie in Ein- oder Zwei-Personen-Haushalten sowie die zunehmende Zahl schwerkranker und sterbender Menschen ohne nahe Angehörige führt zu einer Verlagerung des Sterbens aus dem Familienverband in die Anonymität von Institutionen. Zudem fühlen sich viele Angehörige mit der Betreuung eines Sterbenden physisch und psychisch überfordert.
Wir arbeiten mit Ärzten, Seelsorgern und sozialen Diensten zusammen und knüpfen so ein dichtes und zwischenmenschliches Netz, in dem Sterbende und deren Angehörige Trost und Zuspruch erfahren. Wir ersetzen keine professionelle Pflege. Vielmehr ist unser ehrenamtliches Wirken ein zusätzliches, mitmenschliches Angebot im Rahmen bereits bestehender Hilfen. Darüber hinaus will DIE BRÜCKE dazu beitragen, dass das Thema Sterben wieder in das Leben einbezogen wird und das öffentliche Bewusstsein für den Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod geschärft wird.
Grundsätze unserer Tätigkeit
Die Begleitung Sterbender ist auf das Wohl des ganzen Menschen gerichtet: Sie will, neben der medizinischen Behandlung und pflegenden Versorgung, dem Kranken, über seine körperlichen Bedürfnisse hinaus, auch auf geistiger, seelischer und spiritueller Ebene zur Seite stehen.
Begleitung heißt nicht, für den anderen die Probleme zu lösen und die Lasten an seiner Stelle zu tragen, sondern ihn so zu unterstützen, dass er die für sein Leben und für sein Sterben notwendigen Entscheidungen selbstständig treffen und verwirklichen kann. Es gilt zu erreichen, dass sich die Einzigartigkeit und Persönlichkeit des Sterbenden auch noch in der letzten Phase seines Lebens entfalten kann und somit die Würde des sterbenden Menschen unter allen Umständen bis zum letzten Atemzug unangetastet bleibt.
Unter Begleiten verstehen wir
- Ein Stück des Lebensweges mitgehen.
- Die Hand reichen, aber nicht führen.
- Oft nur da sein.
- Nähe und Distanz geben bzw. halten.
- Grenzen respektieren, auch die eigenen.
- Reden, schweigen, zuhören.
- Aushalten, auch wenn nichts mehr zu tun ist.
- Sich zurücknehmen.
- Geschehnisse zulassen, auch wenn sie für uns unverständlich, aber der Wille oder Wunsch des/der Sterbenden oder der Angehörigen sind.
- Herausfinden, ob und wie Lebensqualität (wieder) herzustellen ist.
- Der zu Begleitende ist der Aktive, der Bestimmende; der Begleiter der Unterstützende, Helfende.
Menschenwürde in der letzten Lebenszeit bedeutet
- Dort sterben zu dürfen, wo der Kranke sich zu Hause fühlt.
- Schmerzfrei oder schmerzreduziert sein zu können.
- Begleitet zu werden, nicht allein sein zu müssen, aber - wenn gewünscht - auch allein sein zu dürfen.
- So weit als möglich selbstbestimmt in dieser letzten Phase leben zu können.
- Ohne lebensverlängernde Maßnahmen würdig sterben zu können.
- Über den Zustand - auf Wunsch - offen und ehrlich informiert zu werden.